Umweltforschung

In den letzten Jahren sind die Bedenken hinsichtlich potenzieller Umweltrisiken im Zusammenhang mit der Herstellung und Verwendung von Nanomaterialien gewachsen. Wie trägt von der EU finanzierte Forschung dazu bei, diese Bedenken auszuräumen?

Die speziellen Eigenschaften von Nanomaterialien machen es den Wissenschaftlern, die an der Bewertung der Umweltrisiken dieser Materialien arbeiten, nicht leicht. Die Analyse der Umweltgefährdungen durch Nanomaterialien ist eine komplexe Aufgabe, die wissenschaftlicher Expertise in vielen verschiedenen Bereichen bedarf.

Zur Durchführung einer fundierten und verlässlichen Umweltverträglichkeitsprüfung müssen Informationen zusammengetragen werden, die für die verschiedenen Phasen des gesamten Lebenszyklus von Nanomaterialien – von der Produktion bis zur Wiederverwertung oder Entsorgung der Materialien – relevant sind.

Dieser Prozess umfasst:

  • das Sammeln von Informationen zur Charakterisierung der physikalisch-chemischen Eigenschaften eines Nanomaterials;
  • das Untersuchen, wo in der Umwelt sich das Nanomaterial ablagert;
  • das Untersuchen, welche Organismen dem Nanomaterial ausgesetzt werden;
  • das Vorhersagen, inwiefern Wasser, Boden und Sediment Nanomaterialien ausgesetzt sind;
  • das Untersuchen, ob und wie Nanomaterialien sich verändern, sobald sie sich in der Umwelt befinden, mit anderen Worten, wie Nanomaterialien im Einzelnen mit anderen chemischen Stoffen interagieren, die natürlicherweise oder durch das Zutun des Menschen in der Umwelt vorkommen.

Die EU finanziert verschiedene Forschungsprojekte, deren Ziel es ist, die verfügbaren Instrumentarien, Testmethoden und Testverfahren zur Beobachtung und Messung von Nanomaterialien in der Umwelt zu verbessern. Diese Arbeit wird es Wissenschaftlern und Aufsichtsbehörden ermöglichen, nicht nur verlässlichere Daten für die Bewertung der Umweltrisiken von Nanomaterialien zu erhalten, sondern auch zu ermitteln, wann weitere Risikomanagementmaßnahmen erforderlich sind.

Zwei EU-finanzierte Forschungsprojekte – MARINA (Managing Risks of Nanomaterials) und SUN (Sustainable Nanotechnologies) – haben bei der Bewertung der Exposition der Umwelt gegenüber Nanomaterialien und der Erarbeitung realistischer umweltbezogener Expositionsszenarien vielversprechende Ergebnisse erbracht. Darüber hinaus sind aus den Projekten wichtige Empfehlungen dazu hervorgegangen, wie sich die vorhandenen Leitlinien für Nanomaterialtests verbessern lassen, wodurch die Behörden in der Lage sind, bessere Testmethoden zu entwickeln und neue standardisierte Methoden für die Umweltverträglichkeitsprüfung von Nanomaterialien auszuarbeiten.