Warum interessieren sich Wissenschaftler für Nanomaterialien?

 

Nanomaterialien sind außerordentlich interessant, denn sie bieten ein großes Potenzial zur Schaffung von neuen und innovativen Produkten in vielen verschiedenen Bereichen. Indem die Reaktionen und Interaktionen zwischen Atomen im Nanomaßstab direkter gesteuert werden, lassen sich Nanomaterialien produzieren und ihre Eigenschaften auf ungewöhnliche Weise steuern. Hieraus können zum Beispiel bessere Arzneimittel,  Kosmetika und Baustoffe oder umweltfreundlichere Energiequellen hervorgehen.

Dies kann das Leben der Bürger Europas in erheblichem Maße positiv beeinflussen. Für Arbeiten im Zusammenhang mit Nanomaterialien wurden schon vielen Wissenschaftler Nobelpreise verliehen, zuletzt im Jahr 2016, als drei europäische Forscher den Nobelpreis für Chemie für ihre Arbeiten mit Nanomaterialien erhielten.

Abgesehen von der Verbesserung technischer Funktionen kann die Veränderung der Eigenschaften von Nanomaterialien jedoch auch bewirken, dass sich diese Stoffe anders auf Mensch und Umwelt auswirken als nicht in Nanoform vorliegende Chemikalien.

Wissenschaftler und Zulassungsbehörden möchten daher wissen, wie Nanomaterialien die menschliche Gesundheit und die Umwelt beeinflussen und ob die aktuellen Verfahren zur Beurteilung der Sicherheit von Chemikalien auf Nanomaterialien anwendbar sind oder modifiziert werden müssen.

Die EU hat bereits zahlreiche Forschungsprojekte finanziert, die sowohl die vielversprechenden Möglichkeiten von Nanomaterialien auszuloten suchen, als auch sicherstellen sollen, dass diese neuen Materialien für Mensch und Umwelt unbedenklich sind. Diese Arbeit erfolgt in Zusammenarbeit mit der chemischen Industrie und Zulassungsbehörden in der ganzen Welt.

Bis heute sind aus von der EU finanzierten Forschungsprojekten zur Umweltverträglichkeit und Sicherheit von Nanomaterialien über 500 Artikel hervorgegangen, die in wissenschaftlichen Fachzeitschriften erschienen sind. Eine teilweise Auflistung solcher Veröffentlichungen kann von den NanoSafety-Cluster- und Open-Science-Publikationsseiten abgerufen werden.