Untersuchung der Exposition am Arbeitsplatz

Arbeitnehmer können in der Produktionsphase mit Nanomaterialien in Kontakt kommen. Zusätzlich erstreckt sich der Kreis der Arbeitnehmer, die Nanomaterialien ausgesetzt sein können, aber auch auf die verschiedenen Phasen der Verwendung und der Lieferkette, wo Nanomaterialien oder nanomaterialhaltige Produkte umgeschlagen oder verwendet werden. Zur Exposition kann es also in verschiedenen Arbeitsbereichen und verschiedenen Arbeitssituationen kommen, in denen Nanomaterialien verwendet, umgeschlagen oder verarbeitet werden und in denen diese in die Luft freigesetzt und von den Arbeitnehmern eingeatmet werden oder in denen die Haut der Arbeitnehmer mit diesen Materialien in Kontakt kommt, zum Beispiel in der Gesundheitspflege, in Laborumgebungen oder auch bei Wartungs- und Bauarbeiten.

Zuweilen sind sich Arbeitnehmer – und möglicherweise auch deren Arbeitgeber – gar nicht bewusst, dass sie Nanomaterialien oder nanomaterialhaltige Produkte verwenden, umschlagen oder verarbeiten und dadurch den betreffenden Nanomaterialien ausgesetzt sind. In solchen Situationen ist es unwahrscheinlich, dass hinreichende Maßnahmen zur Beherrschung der Risiken ergriffen werden.

Santé publique France, die nationale Gesundheitsbehörde Frankreichs, hat mit EpiNano ein Register der Arbeitnehmer zusammengestellt, die mit technisch hergestellten Nanomaterialien Umgang haben, um die Exposition und mögliche damit in Zusammenhang stehende gesundheitliche Auswirkungen auf Arbeitnehmer zu überwachen, die diesen Materialien ausgesetzt sind, weil sie in Betriebsstätten arbeiten, die Kohlenstoffnanoröhren, Titandioxid, Siliziumdioxid und Ruß produzieren oder verwenden.

Für einige Branchen gibt es spezifische Ratschläge zur Beherrschung der Risiken von Nanomaterialien. Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) hat kurze sogenannte E-Facts zur Exposition gegenüber Nanomaterialien und zu Vorsichtsmaßnahmen bei der Arbeit im Gesundheitswesen und bei Wartungsarbeiten veröffentlicht. Andere Organisationen haben ebenfalls hilfreiche branchenspezifische Informationen zusammengestellt, wie zum Beispiel die folgenden:

  • Baubranche: Ratgeber und Instrumente für die Baubranche, die im Rahmen des von der EU finanzierten Projekts SCAFFOLD zu innovativen Strategien, Methoden und Instrumenten für das Berufsrisikomanagement in Bezug auf technisch hergestellte Nanomaterialien in der Bauindustrie erarbeitet wurden.
  • Möbelbranche: Informationen, die im Rahmen des Europäischen Sozialen Dialogs zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern in der Möbelbranche, der EFBH (Europäische Föderation der Bau- und Holzarbeiter) und den Möbelindustrieverbänden UEA (Verband der europäischen Möbelindustrie) und EFIC (European Furniture Industries Federation) erarbeitet wurden.